Vorschlag für die Vergabe von Zimmern in Wohnheimen aus öffentlicher Trägerschaft
Bedürftigkeitsprüfung Abgelehnt
Wir vermuten, dass das Problem bei den Bedingungen für staatlich geförderte Wohnheime liegt. In den vergangenen Jahren war eine Prüfung der Bedürftigkeit der Studierenden vorgesehen. Diese Prüfung lehnt das Studierendenwerk laut Auskunft an uns ab. Hierbei wird sich auf die Gleichbehandlung und rechtliche Vorgaben berufen.
Wir haben angefragt, warum das Studierendenwerk nicht bedürftige Studierende bei der Vergabe von günstigem Wohnraum bevorzugt. Quelle: FragDenStaat
Das Studierendenwerk antwortete uns:
„Alle Bewerber werden gleichbehandelt, da sie mit der Zahlung des Semesterbeitrags alle die gleiche Berechtigung auf Wohnraum beim Studierendenwerk haben. Zusätzlich haben wir keine Informationen zum sozialen Stand der Studierenden. Und wer sollte entscheiden, wer benachteiligt ist und welche Kriterien dafür herangezogen werden?“
Forderung nach Chancengleichheit
Wir als privater Anbieter schaffen Chancengleichheit durch die Vergabe nach sozialen Kriterien. Weiter befindet sich eine Stiftung in Gründung, die Stipendien an bedürftige Studierende aus unseren Wohnanlagen vergeben wird. Die Frage der Bedürftigkeit ließe sich sehr leicht klären.
Unsere Forderung
Wir fordern: Die Vergabe von Wohnraum in öffentlichen Häusern sollte nach den gesetzlichen Vorgaben der mildtätigen Zwecke erfolgen. Mildtätige Zwecke verfolgt derjenige, der in seiner Tätigkeit darauf ausgerichtet ist, Personen selbstlos zu unterstützen:
- Die körperlich, geistig oder seelisch behindert und auf Hilfe angewiesen sind oder
- Deren Bezüge nicht höher sind als das Vierfache des Regelsatzes der Sozialhilfe § 28 des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch. Dies gilt nicht für Personen, deren Vermögen zur nachhaltigen Verbesserung ihres Unterhalts ausreicht und denen zugemutet werden kann, es dafür zu verwenden.
Erst durch eine Vergabe nach sozialen Aspekten kann für eine Chancengleichheit der Studierenden gesorgt werden. Kurz gefasst dürften viele Studenten, welche BAFöG beziehen hier profitieren. Reiche Studierende hingen würden hier nicht weiter profitieren können.
Solidaritätsprinzip Unter Studierenden
Im Umkehrschluss profitieren auch wohlhabende Studierende durch die Angebote der Studierendenwerke. Dies ist der eigentliche Skandal. Es müsste der soziale Stand der Bewerber geprüft werden und die Schwachen durch die Starken der Gesellschaft aufgefangen werden. Wir fordern ein Solidaritätsprinzip unter den Studierenden.
Lob und Kritik am Studierendenwerk
Wir möchten das Studierendenwerk nicht als unsozial darstellen. Es gibt viele Punkte, die sehr sinnvoll sind und die wir auch unterstützen. So bietet das Studierendenwerk Münster z. B. bedürftigen Studierenden den „Freitisch“ an. So können sich dort Studierende in einer finanziellen Notlage die Mensakarte aufladen lassen. Wir kritisieren hier nur die Vergabe der Wohnplätze und machen auf den Umstand aufmerksam, dass es sehr wohl etliche hohe Fördertöpfe für neue Wohnheime gibt, die nur genutzt werden müssen.
AStA und Medienkritik
Der AStA kritisiert im WDR, dass bald nur wohlhabende Kinder studieren können, welche eine Unterstützung der Eltern erhalten. Wäre es nicht vonnöten, dass der AStA sich zunächst für alle Studierenden mit wenig Geld einsetzt? Offenbar ist diese Forderung nicht populär genug und der Aufschrei nach mehr Geld für die Studierendenwerke populistisch genug, um Aufmerksamkeit in den Medien zu erzielen.
FAQs
Warum gibt es eine Wohnungsnot für Studierende in Münster?
Antwort: Die Wohnungsnot in Münster entsteht durch eine Kombination mehrerer Faktoren. Zum einen ist Münster eine beliebte Universitätsstadt mit einer hohen Anzahl an Studierenden, was die Nachfrage nach Wohnraum stark erhöht. Zum anderen fehlen ausreichende Neubauten in der Stadt. Zusätzlich wirken sich steigende Mietpreise und eine geringe Verfügbarkeit von günstigem Wohnraum negativ aus.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für den Bau neuer Wohnheime?
Antwort: Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten für den Bau neuer Wohnheime, zum Beispiel über die NRW Bank mit dem Fördertopf „Förderung von Wohnraum für Studierende und Azubis“. Diese Programme bieten attraktive Konditionen, um den Bau neuer Wohnheime zu unterstützen und eine Mietobergrenze zu gewährleisten, die im Grundbuch verankert wird.
Wie können private Anbieter zur Lösung der Wohnungsnot beitragen?
Antwort: Private Anbieter können durch den Bau und die Bereitstellung von Wohnraum unter sozialen Kriterien zur Lösung der Wohnungsnot beitragen. Einige private Anbieter und Stiftungen bieten bereits günstige Mietwohnungen für Studierende an und planen zusätzlich, Stipendien für bedürftige Studierende zu vergeben. Diese Initiativen können helfen, die Wohnsituation für finanziell schwache Studierende zu verbessern.
Was können Studierende tun, um bezahlbaren Wohnraum zu finden?
Antwort: Studierende sollten frühzeitig mit der Wohnungssuche beginnen und alle verfügbaren Möglichkeiten nutzen. Dazu gehören die Bewerbung bei öffentlichen und privaten Wohnheimen, die Nutzung von Mitwohnzentralen und WG-Portalen sowie das Einholen von Informationen über Stipendien. Zudem kann es hilfreich sein, sich bei sozialen Initiativen und studentischen Vertretungen über weitere Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren.