Das Wohnraum-Camp des AStA Münster – Ein Kritischer Kommentar – Wohnungsnot von Studierenden in Münster – das Studierendenwerk Münster und seine Rolle für Studierende

Wohnraum Camp AStA Münster

Zunächst möchten wir auf folgenden Umstand hinweisen: Wir stehen in keiner Verbindung zu dem Anbieter „AStA Münster“ als Organ der Uni Münster (AöR) oder dem Studierendenwerk Münster. Mit unserem Beitrag möchten wir über einen Kommentar als Beitrag unsere Studentinnen informieren. 

Das Wohnraum-Camp des AStA Münster sorgt für kontroverse Diskussionen. Doch viele der ideologisch geprägten Ansätze scheinen auf falschen Annahmen zu beruhen und beeinflussen die öffentliche Meinung in eine fragwürdige Richtung. Hier ein kritischer Kommentar.

Gelöschte Kritik durch den Asta Münster

Keine Offenheit für Diskussion?

Nachdem unser Kommentar unter einem AStA-Beitrag auf Instagram gelöscht wurde, wird deutlich, dass offene Kritik offenbar nicht erwünscht ist. Daher möchten wir der Öffentlichkeit und vor allem den Studenten unsere Sicht darlegen. Der AStA versucht, durch seine politischen Einstellungen die Meinung zu lenken und in eine falsche Richtung zu führen.

Fehlende Mittel für das Studierendenwerk Münster?

Der AStA Münster behauptet auf seinem Instagram-Profil, dass dem Studierendenwerk Münster durch gestiegene Kosten für Sozialabgaben Mittel fehlen würden, weshalb keine neuen Wohnheime entstehen konnten.

Hierzu muss gesagt werden, dass es genügend Fördermöglichkeiten für den Bau neuer Wohnheime gibt. Über die NRW Bank kann der Fördertopf „Förderung von Wohnraum für Studierende und Azubis“ genutzt werden. Quelle: NRW Bank

Vorwurf der Mangelnden Finanzierung

Der AStA wirft dem Land eine mangelnde Finanzierung der Studierendenwerke vor. Dieser Umstand ist unserer Meinung nach nicht gegeben. Die attraktiven Konditionen für die Schaffung neuer Wohnheime für Studierende sind für Städte wie Köln, Bonn, Düsseldorf und Münster besonders vorteilhaft. Auch wir prüfen die Nutzung dieser Mittel für unsere eigene Expansion. Durch die Förderung wird im Grundbuch der Objekte eine Mietobergrenze verankert. Warum hat das Studierendenwerk Münster diese Mittel in den letzten Jahren nicht genutzt?

Wohnraum Camp AStA Münster

Vorschlag für die Vergabe von Zimmern in Wohnheimen aus öffentlicher Trägerschaft

Bedürftigkeitsprüfung Abgelehnt

Wir vermuten, dass das Problem bei den Bedingungen für staatlich geförderte Wohnheime liegt. In den vergangenen Jahren war eine Prüfung der Bedürftigkeit der Studierenden vorgesehen. Diese Prüfung lehnt das Studierendenwerk laut Auskunft an uns ab. Hierbei wird sich auf die Gleichbehandlung und rechtliche Vorgaben berufen.

Wir haben angefragt, warum das Studierendenwerk nicht bedürftige Studierende bei der Vergabe von günstigem Wohnraum bevorzugt. Quelle: FragDenStaat

Das Studierendenwerk antwortete uns:

„Alle Bewerber werden gleichbehandelt, da sie mit der Zahlung des Semesterbeitrags alle die gleiche Berechtigung auf Wohnraum beim Studierendenwerk haben. Zusätzlich haben wir keine Informationen zum sozialen Stand der Studierenden. Und wer sollte entscheiden, wer benachteiligt ist und welche Kriterien dafür herangezogen werden?“

Forderung nach Chancengleichheit

Wir als privater Anbieter schaffen Chancengleichheit durch die Vergabe nach sozialen Kriterien. Weiter befindet sich eine Stiftung in Gründung, die Stipendien an bedürftige Studierende aus unseren Wohnanlagen vergeben wird. Die Frage der Bedürftigkeit ließe sich sehr leicht klären.

Unsere Forderung

Wir fordern: Die Vergabe von Wohnraum in öffentlichen Häusern sollte nach den gesetzlichen Vorgaben der mildtätigen Zwecke erfolgen. Mildtätige Zwecke verfolgt derjenige, der in seiner Tätigkeit darauf ausgerichtet ist, Personen selbstlos zu unterstützen:

  • Die körperlich, geistig oder seelisch behindert und auf Hilfe angewiesen sind oder
  • Deren Bezüge nicht höher sind als das Vierfache des Regelsatzes der Sozialhilfe § 28 des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch. Dies gilt nicht für Personen, deren Vermögen zur nachhaltigen Verbesserung ihres Unterhalts ausreicht und denen zugemutet werden kann, es dafür zu verwenden.

Erst durch eine Vergabe nach sozialen Aspekten kann für eine Chancengleichheit der Studierenden gesorgt werden. Kurz gefasst dürften viele Studenten, welche BAFöG beziehen hier profitieren. Reiche Studierende hingen würden hier nicht weiter profitieren können.

Solidaritätsprinzip Unter Studierenden

Im Umkehrschluss profitieren auch wohlhabende Studierende durch die Angebote der Studierendenwerke. Dies ist der eigentliche Skandal. Es müsste der soziale Stand der Bewerber geprüft werden und die Schwachen durch die Starken der Gesellschaft aufgefangen werden. Wir fordern ein Solidaritätsprinzip unter den Studierenden.

Lob und Kritik am Studierendenwerk

Wir möchten das Studierendenwerk nicht als unsozial darstellen. Es gibt viele Punkte, die sehr sinnvoll sind und die wir auch unterstützen. So bietet das Studierendenwerk Münster z. B. bedürftigen Studierenden den „Freitisch“ an. So können sich dort Studierende in einer finanziellen Notlage die Mensakarte aufladen lassen. Wir kritisieren hier nur die Vergabe der Wohnplätze und machen auf den Umstand aufmerksam, dass es sehr wohl etliche hohe Fördertöpfe für neue Wohnheime gibt, die nur genutzt werden müssen.

AStA und Medienkritik

Der AStA kritisiert im WDR, dass bald nur wohlhabende Kinder studieren können, welche eine Unterstützung der Eltern erhalten. Wäre es nicht vonnöten, dass der AStA sich zunächst für alle Studierenden mit wenig Geld einsetzt? Offenbar ist diese Forderung nicht populär genug und der Aufschrei nach mehr Geld für die Studierendenwerke populistisch genug, um Aufmerksamkeit in den Medien zu erzielen.

Wohnraum Camp AStA Münster

Kritik an der Stadt Münster

Wie könnte die Stadt Münster die Wohnungsnot bekämpfen?

Auch könnte die Stadt den Umstand von bezahlbarem Wohnraum schneller lösen. Das Interesse liegt offenbar nicht vor. Diese Kritik richtet sich direkt an unseren Oberbürgermeister. Seit mehr als 10 Jahren versuchen wir, ein Grundstück der Stadt im X-Viertel zu erwerben. Wir haben bei jeder Anfrage angeboten, das Grundstück mit 100% Sozialbindung zu bebauen. Jede unserer Anfragen wurde sinngemäß wie folgt beantwortet:

„Die Stadt Münster plant den Verkauf der Fläche. Derzeit sind aber größere Baugebiete wichtiger und die Fläche wird erst später verkauft.“

Seit mehr als 10 Jahren wird also ein Grundstück nicht verkauft und auch nicht aktiv genutzt, da die Stadt Münster zunächst größere Baugebiete verkauft. Welche Voraussetzungen soll ein sozialer Investor der Stadt Münster noch bieten, als eine 100% Sozialbindung? Seit 10 Jahren hätte auf diesem Grundstück schon längst ein Wohnheim mit über 100 Plätzen entstehen können.

Fragen an den Oberbürgermeister

Am Bahnhof verkaufte die Stadt Münster ein großes Grundstück an einen Projektentwickler, welcher dort möblierte Wohnungen errichtet hat. Eine Sozialbindung gibt es dort laut diesem Artikel nicht: Quelle: Rums Newsletter

Die Frage, die an Herrn OB Lewe gestellt werden muss: Haben Sie als Oberbürgermeister, als Vertreter der Bürger, überhaupt ein Interesse an bezahlbarem Wohnraum? Warum handelt die Stadt Münster so? Wann führen Sie eine 100% Sozialbindung als Voraussetzung bei einem Verkauf ein?

Soziale Wohnraumalternativen in Münster

Private Wohnheime in Münster

Ein Hinweis an den AStA Münster: Nicht nur das Studierendenwerk kann sozialen Wohnraum schaffen.

WDR-Bericht / ab der 6. Minute: WDR-Markt-Bericht

In Münster werden einige Wohnheime durch Stiftungen, dem Bistum oder von privaten Betreibern geführt. Auch wir sind nicht wesentlich teurer als das Studierendenwerk Münster bei unseren Mieten. Selbst ohne Förderung bieten wir dieses Angebot an! Uns ist bekannt, dass einige Stiftungen im Bereich der Wohnheime nicht besonders finanzstark aufgestellt sind und Sanierungen und Instandhaltungen oft über lange Hand geplant werden müssen. Hier sollte sich der AStA einsetzen, dass diese Häuser erhalten bleiben und nicht an Geldnot leiden.

Die Rolle der Marktwirtschaft

Die Illusion, Wohnraum durch öffentliche Hand in ausreichender Anzahl zu bieten, ist der politisch linken Einstellung zu verorten. Die Marktwirtschaft regelt diesen Umstand von alleine. Die öffentliche Hand muss nur darauf achten, dass die finanziell schwachen Studierenden einen bezahlbaren Platz in einem öffentlichen Wohnheim finden können.

Fazit

Sozial geht auch ohne das Studierendenwerk und ohne den AStA, der hier Forderungen stellt, die zwar zum Teil berechtigt sind, aber auf den Bereich Wohnen nur bedingt anzuwenden sind.

Wohnraum Camp AStA Münster

FAQs

Warum gibt es eine Wohnungsnot für Studierende in Münster?

Antwort: Die Wohnungsnot in Münster entsteht durch eine Kombination mehrerer Faktoren. Zum einen ist Münster eine beliebte Universitätsstadt mit einer hohen Anzahl an Studierenden, was die Nachfrage nach Wohnraum stark erhöht. Zum anderen fehlen ausreichende Neubauten in der Stadt. Zusätzlich wirken sich steigende Mietpreise und eine geringe Verfügbarkeit von günstigem Wohnraum negativ aus.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es für den Bau neuer Wohnheime?

Antwort: Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten für den Bau neuer Wohnheime, zum Beispiel über die NRW Bank mit dem Fördertopf „Förderung von Wohnraum für Studierende und Azubis“. Diese Programme bieten attraktive Konditionen, um den Bau neuer Wohnheime zu unterstützen und eine Mietobergrenze zu gewährleisten, die im Grundbuch verankert wird.

Wie können private Anbieter zur Lösung der Wohnungsnot beitragen?

Antwort: Private Anbieter können durch den Bau und die Bereitstellung von Wohnraum unter sozialen Kriterien zur Lösung der Wohnungsnot beitragen. Einige private Anbieter und Stiftungen bieten bereits günstige Mietwohnungen für Studierende an und planen zusätzlich, Stipendien für bedürftige Studierende zu vergeben. Diese Initiativen können helfen, die Wohnsituation für finanziell schwache Studierende zu verbessern.

Was können Studierende tun, um bezahlbaren Wohnraum zu finden?

Antwort: Studierende sollten frühzeitig mit der Wohnungssuche beginnen und alle verfügbaren Möglichkeiten nutzen. Dazu gehören die Bewerbung bei öffentlichen und privaten Wohnheimen, die Nutzung von Mitwohnzentralen und WG-Portalen sowie das Einholen von Informationen über  Stipendien. Zudem kann es hilfreich sein, sich bei sozialen Initiativen und studentischen Vertretungen über weitere Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren.